Festival für eine gute Zukunft

Zukunftsbilder, Dialoge, Ausstellungen und Neue Musik
Dienstag 23. bis Sonntag 28. April 2013
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast / 6840 Götzis / Österreich
Festival für eine
gute Zukunft

Donnerstag, 14. März 2013

Schule der Utopie

Am Samstag den 27.April ab 19 Uhr wird die Berliner Schulleiterin Margret Rasfeld bei den Tagen der Utopie über "Schüler machen Schule. Zur Praxis einer Schule der Zukunft" vortragen, am Sonntag Vormittag gibt es dazu einen Workshop.
Margret Rasfeld ist Leiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (abgekürzt ESBZ) und hat beginnend mit dem Jahr 2008 eine Utopie Wirklichkeit werden lassen, die sehr berührt. Aus einer "ganz normalen" Schule ist ein Vorzeigeprojekt, ein Modell geworden, wie Schule, an der man wirklich für das Leben lernt und an der Lernen Spaß macht, gestaltet sein könnte. An der ESBZ stehen nämlich nicht die Lehrerinnen und Lehrer im Mittelpunkt, sondern die Schülerinnen und Schüler. Sie bestimmen zu einem großen Teil, wie und was sie lernen wollen.

Wenn sie in die Schule eintreten, erhalten sie eine Art Abkommen über die Formen der Organisation, die Anforderungen und Ziele, die Regeln für das Zusammenleben und die Verpflichtung zur Leistung. Auch Konsequenzen im Falle von Verhalten, das gegen die vereinbarten Regeln verstößt, werden klar kommuniziert und auch gezogen. Allerdings gibt es keinen Frontal- oder Gruppenunterricht wie wir ihn großteils aus unseren Schulen kennen, sondern sogenannte Bausteine mit teils vorgegebenen Inhalten und Lernbüros, in denen sich die Schülerinnen und Schüler Einführungen in ein Thema und Hilfe beim Lernen und dem Erfüllen von Aufgaben holen können. Lehrer sind Begleiter und Berater, keine bedrohlichen Figuren, die vor der Tafel stehen. Neben den üblichen Fächern wie Deutsch, Mathematik, Fremdsprechen und Natur und Gesellschaft gibt es auch Fächer wie "Verantwortung" oder "Herausforderung", in denen sich die Jugendlichen selbstgewählt sozial engagieren und zum Beispiel mit Kindergartenkindern basteln oder in einem Altersheim helfen und sich selbstständig einer dreiwöchigen Herausforderung irgendwo draußen in der Welt (also mindestens außerhalb Berlins) stellen.
Mehr zu diesem Modell wird Margret Rasfeld in ihrem Vortrag erzählen und zeigen und wir wissen jetzt schon, dass es ein sehr spannender Vortrag werden wird, nach dem wir uns alle wahrscheinlich wünschen werden, dass alle Schulen so organisiert sind.
Die Tage der Utopie waren von diesem Konzept so begeistert, dass wir beschlossen haben, einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Vorarlberg die Gelegenheit zu geben, die ESBZ kennenzulernen und ihre eigene Schule der Utopie zu entwickeln.
Jugendliche aus verschiedenen vorarlberger Schulen konnten sich dafür bewerben, zwölf von ihnen wurden aufgrund ihres Motivationsschreibens ausgewählt und werden sich kommende Woche zur Vorbereitung treffen. Geleitet wird das Projekt von Alexandra Abbrederis, die viel Erfahrung mit Bürgerbeteiligungen und dem Empowerment von Jugendlichen hat.
Dank der Unterstützung durch die Hilti Foundation können die Jugendlichen Anfang April eine Exkursion nach Berlin machen und die Evangelische Schule Berlin Zentrum kennenlernen. Bei den Tagen der Utopie werden sie ihre Ideen und Erfahrungen beim Workshop mit Margret Rasfeld berichten und in einer Ausstellung präsentieren. Über den Fortgang des Projekts in den kommenden Wochen halten wir Sie hier auf dem Laufenden. Ziel ist, dass die Ideen aus Berlin adaptiert und weitergetragen werden, damit ganz viele Schulen etwas Neues ausprobieren und umsetzen können.

Einen ersten Eindruck von den Schülerinnen und Schülern in Berlin, die unglaubliche Herausforderungen meistern, gibt dieses Video:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen