Zu verdanken war das nicht nur seinem wunderbaren Projekt "Stadt als Bühne. Zur Kunst kommunaler Entwicklung" und seiner Schweizerisch-entspannten Art des Vortragens, sondern auch seiner kleinen Tochter, die nicht länger in der Spielgruppe am anderen Ende des Bildungshauses bleiben, sondern dabei sein wollte, wenn der Papa aus seinem Leben erzählt. So saß sie während des Vortrags still auf der kleinen Bühne und hörte zu oder genoß die Aufmerksamkeit – leider von uns undokumentiert.
Was Mark Riklin, Sozialwissenschaftler und Lehrbeauftragter an Institut für Soziale Arbeit der Fachhochschule St.Gallen zu erzählen hatte, war aber ebenfalls bestens geeignet, für Freude im Publikum zu sorgen. "Humor ist ein Trampolin ist Glück" lautet einer der Leitsprüche von Mark Riklin. Gemeinsam mit seiner Studenten hat er damit in den Jahren 2005 bis 2009 die ehemalige Industriestadt Rorschach am Bodensee aus einer etwas unterkühlten Ratlosigkeit geholt und ein neuartiges Kommunalentwicklungskonzept realisiert.
Die Stadt wurde kurzerhand zur Bühne erklärt und in neun Variationen mit "Stadtfiguren" bespielt, um die Bürgerinnen und Bürger aus der Reserve zu locken.
Variation 1:
Eine Stadt verzaubern
Über Nacht verwandeln sich im kalten November 2005 fünzig Studierende in Butler, die als Bettflaschen-Kuriere, als Handföner oder als Windschutz-Butler in luftigen Gassen die Menschen innerlich und äusserlich erwärmen und erheitern.
Variation 2:
Lob der Siesta
Am 1. Mai 2006 stehen plötzlich altmodische Liegestühle auf dem Hafenplatz und werden sofort von hunderten Bürgern genußvoll besessen und belegen.
Weitere Variationen und Stadtfiguren
Das Projekt hat die Menschen in Rorschach zum Lachen gebracht und die Kommunikation gefördert. Mit der Variation "Nachbarschaft auf 14 Etagen" wurde eine ganzes Hochhaus miteinander verkuppelt.
Er habe früher als Journalist gearbeitet und auch als Soziologe immer nur mit negativen Nachrichten und Defiziten zu tun gehabt, sagt Mark Riklin. Mittlerweile ist er auf der Suche nach dem Besondern, dem Schönen, den Schätzen einer Stadt und einer Gemeinschaft.
Deshalb hat er auch die Meldestelle für Glücksmomente eingerichtet und ist Schweizer Landesvertreter des Vereins zur Verzögerung der Zeit.
Mark Riklin unterwegs als Tagträumer |
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